Gedenken an die Opfer der NS-Militärjustiz
In Torgau am Fort Zinna gedachten Kulturministerin Barbara Klepsch und Markus Pieper der Stiftung Sächsische Gedenkstätten den Opfern der NS-Gewaltherrschaft.
Wir dürfen nicht nachlassen, die Zivilcourage der Menschen zu stärken gegen jede Form von Diskriminierung, Ausgrenzung, Antisemitismus und Hass. Wir müssen Werbende sein für Toleranz und Verständigung
Staatsministerin Barbara Klepsch
In Torgau befanden sich zwei Gefängnisse der Wehrmachtsjustiz: das Fort Zinna und das Gefängnis Brückenkopf. Während des Zweiten Weltkriegs waren hier etwa 60.000 Häftlinge interniert. Seit 1943 residierte in Torgau zudem das Reichskriegsgericht. Während des gesamten Krieges verhängte es annähernd 1.400 Todesurteile, von denen ca. 1.200 – teils in Torgau, teils an anderen Orten – vollstreckt wurden. Unter den Opfern fanden sich unter anderen Wehrdienstverweigerer, vor allem »Zeugen Jehovas«, Angehörige der Widerstandsorganisation »Rote Kapelle«, französische und polnische Widerstandskämpfer, amerikanische Kriegsgefangene und deutsche Generale.
Mindestens 197 Personen wurden in Torgau erschossen. Andere Quellen legen jedoch die Vermutung nahe, dass die Zahl der Hinrichtungsopfer tatsächlich erheblich höher war.
- Staatsministerin Barbara Klepsch nimmt am Gedenken an die Opfer der NS-Militärjustiz in Torgau teil Pressemitteilung des Kultur- und Tourismusministeriums vom 26. Januar 2022